Freiwilliger Feuerwehrdienst durch EU-Arbeitszeitrichtlinie nicht gefährdet

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(Straßburg) Die Finanzmarkt- und Schuldenkrise beschäftigt seit Monaten alle Bürger in Europa und so war es für die Jugendwarte des Landkreises Oberallgäu besonders naheliegend sich mit dem Europaabgeordneten Markus Ferber beim Besuch des Europaparlaments in Straßburg (Frankreich) darüber direkt auszutauschen. „Das Europaparlament beschäftigt sich derzeit intensiv mit der Frage, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden können, um die Mitgliedsstaaten langfristig auf finanziell solide Beine zustellen“, so Markus Ferber. Als Mitglied im Sonderausschuss zur Finanz-, Wirtschafts- und Sozialkrise konnte Ferber interessante Einblicke in die momentanen Herausforderung in der Parlamentsarbeit zeigen.

 

 

2012 Strassburg 1 Auf die Frage nach der aktuellen Diskussion um die Anrechnung von Dienstzeiten, d.h. Übungs- und Einsatzstunden in den freiwilligen Feuerwehren werden zu den Arbeitsstunden des Einzelnen hinzu addiert, konnte Ferber Entwarnung geben: „Das steht überhaupt nicht zur Debatte, da hat jemand was verwechselt“. Laut EU-Arbeitszeitrichtline darf nämlich eine Wochenarbeitsstundenzahl von regelmäßig 48 Stunden nicht überschritten werden und da wäre sehr schnell die Einsatzbereitschaft der freiwilligen Feuerwehren gefährdet gewesen, wenn dies so gesehen worden wäre.
2012 strassburg2 Dem Besuch des Europaparlaments durch die Jugendwarte und Ausbilder ist ein umfangreiches zweitägiges Bildungs- und Informationsprogramm vorausgegangen. Als erstes Ziel wurde das Automuseum „Cité de l’Automobile – Musée National – Collection Schlumpf“ besucht, das sich in Mühlhausen im Elsass (Frankreich) befindet. Im größten Automobilmuseum der Welt werden überwiegend 400 Oldtimer, davon 87 Bugatti aus der Frühphase der Automobilzeit bis in die 1930er Jahre hinein, ausgestellt.
2012 strassburg3 Das zweite Ziel der Bildungsfahrt war die Stadt Freiburg im Breisgau. In einer Stadtbesichtigung konnte die Altstadt mit dem 116 Meter hohen Münster, den beiden erhaltenen typischen Stadttoren und die "Bächle" entdeckt werden. Gerade die insgesamt 9 Kilometer langen „Bächle“ - das sind Wasserrinnen am Straßenrand - hatten es den Feuerwehrlern besonders angetan: sie waren früher schon zur Wasserversorgung bei Bränden genutzt worden und gaben damit eine gewisse Sicherheit in der Löschwasserversorgeung, zumal der Zufluss aus der Dreisam auch noch besonders vor möglichen Angreifern der Stadt versteckt wurde.
2012 strassburg4 In der Feuerwehrwache der Berufsfeuerwehr Straßburg durfte die Oberallgäuer Jugendfeuerwehr aus erster Hand das Feuerwehrwesen im Department „Bas-Rhin“ kennen lernen. Neben der Besichtigung der Feuerwehrwache konnten viele Gemeinsamkeiten zwischen Frankreich und Bayern im Bereich der Jugendfeuerwehr festgestellt werden. Auch in Frankreich können Jugendliche bereits mit 12 Jahren in die Feuerwehr eintreten und stellen beim Abschluss der Ausbildung mit 18 Jahren dann bestens vorbereitete Einsatzkräfte dar.
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Die Wahrzeichen der abschließend besuchten Stadt Straßburg im Elsass sind das romanische und gotische Münster sowie die zum Weltkulturerbe erklärte historische Altstadt „Grande Île“. Die Fachwerkhäuser im alemannisch-süddeutschen Stil sowie weitere Denkmäler als auch die Einrichtungen der Europäischen Union erkundeten die Oberallgäuer bei einer Stadtrundfahrt per Schiff auf der Ill, die die Stadt in mehreren Kanälen umfließt.

 

Die Jugendfeuerwehr Oberallgäu hatte bereits in den vergangen Jahren den bayerischen Landtag in München sowie den Bundestag in Berlin in Studienfahrten besucht. „Was kommt nun nach dem Europaparlament?“ fragten sich die Teilnehmer der Studienfahrt nach der Rückkehr ins Oberallgäu, „da bleiben uns ja nur noch die Vereinten Nationen übrig, wenn die aufsteigende Reihenfolge beibehalten werden soll“, so ihr Fazit zu einer besonders gelungenen Studienfahrt ins benachbarte Baden-Württemberg und Frankreich.

Fotos zur Studienfahrt im Fotoalbum

 

TV Allgäu Nachrichten - Freitag, 06. April

Die Jugendfeuerwehr hatte zugleich auch noch einen TV auftritt im Allgäuer Fernsehen (ab 1:44 Min)

 

 

 

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